Lehrteam, NEKU
Neuroanatomie verstehen und Zusammenhänge erkennen. Die Neuroanatomie ist ein sehr komplexer Fachbereich. Aufgrund seiner Vielfältigkeit fällt es Therapeuten oft schwer zu verstehen, wie die Symptome Ihrer Patienten mit Neuronalen Schädigungen zusammenhängen können. Doch nur wenn man die Mechanismen, die zur Entstehung verschiedener Symptome beitragen können kennt, kann man eine effektive Therapie gestalten. In dem Kurs lernen Sie die Grundlagen der für die Motorik wichtigen neuronalen Strukturen kennen und Vorgänge werden anhand von Fallbeispielen erklärt. Hierbei wird auf die Motorik des Rumpfes und der Extremitäten, sowie des Kopf-Hals-Bereiches näher eingegangen. Ein weiterer Abschnitt des Kurses wird sich mit dem Gleichgewicht/Posturalen Kontrolle beschäftigen. Die Sensibilität stellt einen wichtigen Bereich für die Motorik dar. Daher werden Zusammenhänge und das ineinander übergreifende Zusammenspiel von Rezeptoren, Bahnen der Sensibilität und der Verschaltung im Kortex betrachtet, wie auch die Funktionen des Hörens und Sehens. Ziel des Kurses ist es, die Neuroanatomie besser zu verstehen, Zusammenhänge mit bestimmten Symptomatiken zu erkennen und zu erkennen, wie die Fähigkeiten des Nervensystems für die Therapie genutzt werden können.
MS, die „Krankheit mit den 1000 Gesichtern“, stellt die Patienten immer wieder vor neue Herausforderungen im Alltag und den Therapeuten vor die Frage: „Wie gestalte ich meine Therapie patientenorientiert und praxisnah?“. MS ist eine Krankheit, deren Entstehung bis heute noch nicht eindeutig geklärt ist. Aufgrund der unterschiedlichen Lokalisationen der Entzündungen im Zentralnervensystem ist die Symptomatik sehr unterschiedlich. Dieser Kurs geht auf die mögliche Ätiologie und Verlaufsformen ein, wiederholt einige spezifische neuroanatomische Grundlagen und zeigt die Vielfältigkeit der Symptomatiken auf, die je nach Verlauf unterschiedlich stark ausgeprägt sein können. Darüber hinaus wird auf die Befundung und praktische Ansätze für die Therapie, bezogen auf verschiedene Symptomatiken (z.B. Spastik, Koordinationsstörungen, posturale Kontrolle, Kontrakturprophylaxe, Fatigue) eingegangen, um dem Patienten ein möglichst schmerzfreies und selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen, denn entgegen dem Denken vieler Patienten muss diese Krankheit nicht zwangsläufig im Rollstuhl enden. Ziel des Kurses ist es, die Krankheit besser zu verstehen und somit die Problematiken des Patienten im Alltag besser zu erfassen und eine zielorientierte Arbeitsweise zu entwickeln.
Während der Akutphase und Frührehabilitation aber auch in der weiterführenden Rehabilitation sowie Zuhause in der Praxis werden Patienten u.a. mit Schlaganfall, Schädel-Hirn-Trauma (SHT) oder Hirnblutung von Physiotherapeuten, Ergotherapeuten und Logopäden betreut. Durch kognitive Störungen (Neuropsychologische Störungen) werden Therapieziele nicht erreicht oder verlangsamen die Therapieresultate. In den letzten Jahren haben sich viele wissenschaftliche Arbeiten mit der Fragestellung befasst, welche Behandlungsansätze sinnvoll und welche sogar kontraproduktiv sind. In diesem Kurs werden Ergebnisse dieser Studien aufgezeigt und mögliche Therapieempfehlungen gemeinsam kritisch betrachtet. Neben den neusten wissenschaftlichen Erkenntnissen zu den Themen Neglect, Pusher, Aphasie und Apraxie bietet der Kurs auch praxisnahe Beispiele und Behandlungsansätze zu den speziellen Herausforderungen, die die kognitiven Störungsbilder in der Neurologie bieten.